Hüft-Arthroskopie

Mittels der Hüft-Arthroskopie können große operative Eingriffe vermieden werden und das femoro-azetabuläre Impingement (FAI), Labrum-Läsionen und Knorpelschäden am Hüftgelenk behandelt werden.

Große Operationen vermeiden

Arthroskopische Behandlung der Hüfte

Die Arthroskopie des Hüftgelenkes hat sich in den letzten Jahren immer mehr bei der Behandlung von Hüfterkrankungen durchgesetzt. Dieses Verfahren hat sich erst in den letzten Jahrzent deutlich bezüglich der Zugangs- und Operationstechniken weiterentwickelt, so dass mittlweile durch spezielle Instrumente die Behandlung von Erkrankungen im und um das Gelenk herum möglich sind. Dennoch wird dieses Verfahren nur von wenigen Orthopäden in Deutschland durchgeführt, da diese Art der Operation der aufwendig und komplex ist.

Vorteil dieser minimal-invasiven Technik sind die Schonung der muskulären Strukturen um das Hüftgelenk, die bei einer offenen Operation in mitleidenschaft gezogen werden. Ebenfalls bestehen nach der Operation deutlich weniger Hüft- und Leistenschmerzen, so dass eine schnelle Rehabilitation möglich ist.

Typische Indikationen zur Arthroskopie des Hüftgelenkes betreffen Erkrankungen des Labrums (Gelenklippe der Hüftpfanne), das femoro-azetabuläre Impingement (FAI), Knorpelschäden des Hüftgelenkes mit Knorpelverfahren (Knorpelzelltransplantation, AMIC-Prozedur, Mikrofrakturierung, etc.) und des das Hüftgelenk umgebenen Strukturen (Sehnen, Schleimbeutel). Die Beschwerden äußern sich teilweise bereits beim Sitzen im Auto oder während der Arbeit durch Leistenschmerzen oder treten bei sportlicher Aktivität auf.

Zur genauen Untersuchung gehört neben der klinischen Untersuchung ebenfalls eine spezielle Bildgebung (Röntgenaufnahmen, Kernspintomographie/MRT mit Kontrastmittel), um die Ursache der Beschwerden zu bestimmen. Nur dadurch ist es möglich, den operativen Eingriff exakt zu planen und durchzuführen.

Bei einer Hüftarthroskopie kann während der Operation sowohl der innere Anteil (zentrales Kompartiment) als auch der äußere Anteil des Gelenkes (peripheres Kompartiment) dargestellt und gleichzeitig Erkrankungen in diesen Bereich therapiert werden. Ebenfalls können Strukturen um das Hüftgelenk herum behandelt werden (Schleimbeutel-Entzündungen, Sehnen-Pathologien). Während der Operation wird das Hüftgelenk unter Narkose vorsichtig erweitert, so dass mittels Röntgenkontrolle vorsichtig in das Gelenk eingegangen werden kann. Mit Hilfe der Kamera und unterschiedlicher Instrumente können dann die Erkrankungen behandelt werden.

Abhängig von der durchgeführten Operation wird für jeden Patienten ein individueller Nachbehandlungsplan erarbeitet, der dem Patienten und dem weiterbehandelnden Physiotherapeuten mitgegeben wird. Somit ist eine standardisierte und patienten-spezifische Nachbehandlung unabhängig vom Wohnort gewährleistet.

Beim femoro-azetabulärem Impingement (FAI) handelt es sich um eine mechanische Erkrankung des Hüftgelenkes, bei dem es durch ein Anschlagen des Schenkelhalses am Pfannenrand zu Schmerzen kommt. Häufig finden sich knöcherne Anomalien am Übergang vom Femurkopf zum Schenkelhals (Nockenwellen-Impingement, Cam-Impingement) oder an der Gelenkpfanne (Beißzangen- oder Pincer-Impingement).

Mögliche Ursachen eines Cam-Impingements können knöcherne Anbauten (Bump) am Kopf-Schenkelhals-Übergang oder fehlverheilte Erkrankungen im Kinder und Jugendalter (z.B. M. Perthes, Epipyseolysis capitis femoris) sein. Durch Beugen der Hüfte schlägt dann der Überstand des Schenkelhalses an der Pfanne an und verursacht Schmerzen.

Ursachen des Pincer-Impingements können angeboren (z.B. Retroversion der Pfanne, Protrusio acetabuli) oder erworben sein (z.B. degenerative Anbauten). Hierbei kommt es in der Regel zu einem relativ tief stehenden Hüftkopf in der Pfanne, wodurch es bei ausladenden Bewegungen oder einfach nur Sitzen zu einem Anschlages des Schenkelhalses an der Pfanne kommt.

Das Labrum ist eine Struktur, die die Hüftpfanne wie ein Dichtungsring abschließt. Dadurch wird Flüssigkeit im Hüftgelenk gehalten, um diesem eine Schmierung (ähnlich einem Motor) zu geben. Liegt eine Defekt des Labrums als Folge eines Hüft-Impingements (FAI) vor, verursacht das Schmerzen und führt zu einer verminderten Schmierung des Gelenkes. Daraus resultiert eine höhere Reibung, was die Entwicklung einer Arthrose begünstigt

Liegt eine Knorpelschaden im Hüftgelenk vor, gibt es verschiedene Verfahren, diesen wieder aufzubauen. Diese Verfahren funktionieren jedoch nur, wenn noch ein Gelenkspalt auf dem Röntgenbild zu erkennen und die Arthrose nicht zu weit fortgeschritten ist.

Die autologe Chondrozyten-Transplantation (ACT) ist ein Verfahren, bei dem man beim Patienten Knorpelzellen aus dem betroffenen Gelenk entnimmt und diese dann über eine Firma anzüchten lässt. Dieses ermöglicht dann, einen Knorpeldefekt mit den körpereigenen Knorpel aufzubauen. Dieses Verfahren kann in den meisten Fällen arthroskopisch, also minimal-invasiv über eine Schlüssellochtechnik durchgeführt werden. Für diese Technik der Knorpeltherapie sind zwei Eingriffe notwendig, da beim ersten die Knorpelzellen für die Züchtung entnommen werden und bei der zweiten wieder eingesetzt werden.

Mit der autologe matrixinduzierte Chondrogenesen (AMIC) kann man arthroskopisch einen Knorpeldefekt mit einer speziellen Kollagen-Matrix decken, der dann zu einem Aufbau und Versiegelung des vorherigen Defekte führt. Für diese Technik ist im Vergleich zur ACT nur eine Operation notwendig.

Neben den bereits genannten Erkrankungen gibt es noch eine Vielzahl von Pathologien, die man ebenfalls arthroskopisch behandeln kann.

  • freie Gelenkkörper (können Blockierungen und Knorpelschäden verursachen)
  • Chronische und aktive Erkrankungen der Gelenkinnenhaut (Synovitis, z.B. bei Reizungen, Rheuma)
  • gutartige Wucherungen (Chondromatosen, PVNS u.a.)

Hüft-Impingement (FAI)

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